Bei einer archäologischen Prospektion des INRAP wurden 2017 Ginchy (Departement Somme) zwei Brandgräber des 1. Jahrhunderts freigelegt. Dieses Bestattungsensemble befindet sich zwischen zwei Tälern im Norden der Gemeinde. Es handelt sich um zwei Gräber in einem offensichtlich viereckigen Grabareal. Eins der beiden Gräber zeichnet sich durch ein sehr eigenartiges Architekturelement aus: im Zentrum des Grabes befindet sich eine Stufe. Die Grabbeigaben setzen sich aus 28 Gefäßen, einem Gegenstand aus Eisen und einem Balsamarium zusammen. Die Komposition dieser Beigaben und die interne Organisation der Grabstätten erlauben uns die Behandlung der Toten zu verstehen und ein sehr kodifiziertes Ritual zu erkennen, bei dem das Totenmahl eine große Rolle gespielt zu haben scheint. Diese Beobachtungen werfen neues Licht auf die Bestattungssitten der Viromanduer im 1. Jh. n. Chr. Traduction : Isa odenhardt-donvez (isa.odenhardt@gmail.com).