Infolge der Entdeckung von frühmittelalterlichen Siedlungsspuren 2010 in Bresles "Le Babouin" wurde im Jahr darauf auf einer Fläche von 1 000 m² eine Präventivgrabung vorgenommen. Gelegenheit für die Grabung bot der Ausbau der RD 234 von Bresles nach Bailleul-sur-Thérain. Der frühmittelalterliche Fundplatz erstreckt sich am Osthang einer tertiären Anhöhe, auf der 155 Strukturen (Pfostenbauten, Pfostenlöcher, Gruben, Hüttenböden, Silo, Feuerstellen, Graben, Weg) freigelegt wurden. Die Datierung der Siedlungsspuren erstreckt sich unterbrechungslos vom 6. bis zum 9. Jahrhundert. Die Reste konzentrieren sich überwiegend im Norden des Areals um zwei Gruppen von Hüttenböden, die einen leeren zentralen Raum umgeben. Die Siedlung scheint sich über das Grabungsareal hinaus weiter nach Westen und nach Osten zu erstrecken. Der ergrabene Sektor umfasst wohl nur eine Siedlungseinheit eines größeren außerhalb des Grabungsareals liegenden Ensembles. Die Hypothese einer frühmittelalterlichen Siedlungsgründung ex nihilo ist wahrscheinlich. Schließlich zeugt das Mobiliar davon, dass die Bewohner einer privilegierten Gesellschaftsschicht angehört haben müssen, die autark lebten, Viehzucht betrieben und ihre eigenen Konsumprodukte herstellten, daneben jedoch auch Handel mit der Küstenregion trieben. Traduction : Isa odenhardt-donvez (isa.odenhardt@gmail.com).