In Lislet (Departement Aisne) wurde bei einer Sondierung im Vorfeld zum Bau einer Windkraftanlage eine mittelpaläolithische Fundschicht entdeckt und freigelegt. In der Stratigraphie von Lislet folgen Lößsedimente auf ein Kreidesubstrat. Alle vorliegenden Daten erlauben die stratigraphische Sequenz in das Eem-Interglazial und Weichsel-Glazial zu datieren. Die Basis bildet ein dem Eem-Interglazial zugeordneter Illuvationshorizont Die darunter befindlichen Sedimente können dem Weichsel-Pleniglazial zugeordnet werden. Der orangefarbene in sämtlichen Stratigraphien erkennbare Horizont steht in Verbindung mit dem in das mittlere Pleniglazial (Sauerstoffisotopenstufe 3 datiert wird: 59 – 33 ka) datierten Komplex von Saint-Acheul. Die fundführende, zwischen das Ende des Unteren und das Ende des Mittleren Pleniglazials datierte Schicht liegt in diesem orangen interstadialen Paläoboden. Eine OSL-Datierung der unter dem orangefarbenen Horizont befindlichen Sedimente ergibt eine Datierung 34.9 ± 2.3 ka. Die 352 lithischen Artefakte sind auf eine Produktion von Abschlaggeräten orientiert (unipolare, bipolare und polyedrische Levalloisabschläge), doch die Präsenz von Faustkeilabschlägen zeugt vom Transit dieses Typs von Artefakten auf dem Fundplatz. Der Fundkontext eines subtrianglären Faustkeils ist zwar unbekannt, doch seine Verbindung mit den Steinartefakten ist sehr wahrscheinlich. Eine kulturelle Zuweisung in das Moustérien de tradition acheuléenne wird vorgeschlagen. Traduction : Isa odenhardt-donvez (isa.odenhardt@gmail.com).