Im Rahmen der Vorerkundungen zum Bau der Autobahnen A28, A16 und A29 wurden sehr zahlreiche Spuren aus der Antike entdeckt. Nicht alle konnten ergraben oder auch nur evaluiert werden und Veröffentlichungen sind selten. Was von diesen beachtlichen Arbeiten bleibt, ist eine umfangreiche bunt zusammengewürfelte und überwiegend unveröffentlichte Dokumentation. Im Rahmen der ACR (Actions collectives de recherche) Quinze ans d’archéologie préventive sur les grands tracés linéaires en Picardie wurde dieses Material erfasst, geordnet und einer kritischen Betrachtung unterzogen. Dieser Arbeit wird im ersten Kapitel Rechnung getragen nach der Präsentation der Dokumentation, ihres Zustand, ihres Potentials und ihrer Grenzen. Das Material gilt als repräsentativ für die antiken Siedlungen der durchquerten Regionen. Es besteht aus 57 mehr oder weniger sicher einzuordnenden Siedlungen. Eine der Hauptschwierigkeiten bestand darin, die unvollständig ergrabenen Fundplätze detailliert darzustellen und sie einer der fünf oder sechs identifizierten Hauptsiedlungsformen, landwirtschaftliche Gehöfte, villae, offene Siedlungen, Nebengebäude oder Raststationen, zuzuordnen. Die Zuordnung basierte auf der Erfassung der Befunde, Gräben, Pfostenbauten, Konstruktionen auf einem Sockel oder auf massiven Grundmauern, Keller und Abstellräume, Grubenhäuser, Verbrennungsstrukturen, und Grabbauten (Kapitel 2). Nach der Einbindung der Befunde in den regionalen historiographischen Kontext stellt das letzte Kapitel die wichtigsten Beiträge des ACR zu Themen vor wie die Bodennutzung und deren Entwicklung, die Erkenntnisse bezüglich der unterschiedlichen Siedlungskategorien, von denen manche bereits bekannt sind wie die villae, andere dagegen, Gehöfte, offene Siedlungen und Nebengebäude vollständiges Neuland darstellen. Zudem wird auf das Straßenwesen eingegangen, um die Spuren von vereinzelten Straßenstationen in den allgemeinen Kontext einzuordnen. Das Kapitel endet mit der Darstellung der signifikantesten Ergebnisse zu den sogenannten Parzellengräben und vermittelt auf der Basis der paläoumweltlichen Daten eine Vorstellung von den antiken Landschaften.

Schlagwörter : ACR oder Action Collective de Recherche, Autobahnen und Archäologie, Archäologie in der Picardie, Detektionsmethoden der archäologischen Grabungsstätten, Datierung der antiken Fundstätten, Typologie der Bauten und Raumplanung in römischer Zeit, antike Grabbauten, ländliche Gebiete in römischer Zeit, Siedlungsdichte in der römischen Antike, antike ländliche Siedlungen, einheimische Höfe, römische villae, landwirtschaftliche Gehöfte und Nebengebäude, landwirtschaftliche Produktionen, römische Straßen, Straßenstationen.

Traduction : Isa odenhardt-donvez (isa.odenhardt@gmail.com).