Bei der Wiederaufnahme der Grabungen auf dem oppidum der jüngeren Eisenzeit von Villeneuve-Saint-Germain wurde den „kreuzförmigen Gräben“ ein eigenes Forschungsprogramm gewidmet. Der erste Teil dieses Artikels stellt einen Abriss der archäologischen Forschungen seit dem 19. Jh. dar, wobei drei große Epochen zu unterscheiden sind. Bei den zwischen 1977 und 1982 durchgeführten, u.a. den „kreuzförmigen Gräben“ gewidmeten Grabungen zeichneten sich bestimmte Wesenszüge ab, die zu mehreren im vorliegenden Artikel vorgestellten und kommentierten Interpretationen und Rekonstruktionen geführt haben. Das neue Forschungsprogramm nimmt diese Erkenntnisse als Ausgangspunkt für weitere Fragestellungen unter Berücksichtigung der nun auf 100 ha geschätzten Fläche des oppidum. Bei den neuen Grabungen zeichnen sich insbesondere drei Punkte ab: In den Gräben konnte eine Verschalung nachgewiesen werden, die durch vertikale, in die Wand gerammte Pfosten gestützt wurde; zudem wurde die Existenz von querverlaufenden Trennwänden zumindest an den Extremitäten der Gräben aufgezeigt und schließlich konnte bestätigt werden, dass der auf den Luftaufnahmen im Norden der Flussschleife in der Nähe der Aisne sichtbare Graben tatsächlich das äußerste, 900 m entfernte Ende des 1981 erforschten Grabens darstellt.

Die Konsequenzen dieser Entdeckung für das Verständnis der Fundstätte in ihrer Gesamtheit werden kurz angesprochen und abschließend werden die ehemals vorgeschlagenen Vergleiche dieser originellen Strukturen mit denen anderer Fundstätten im Licht der der neuen Studien überprüft.

Traduction : Isa odenhardt-donvez (donvezservit@wanadoo.fr).