Anhand der Untersuchung von an die 700 Bestattungsensembles mit 4 300 Fundstücken aus der Zeit von Latène A1 bis Latène D2 aus der Picardie und den angrenzenden Gebieten konnte eine Zuordnungsliste erstellt werden, die neben einer hierarchisierten Darstellung der Daten und der unterschiedlichen im Grab angetroffenen funktionellen Kategorien eine synthetische Betrachtungsweise ermöglicht.


Der persönliche Besitz, Kleidung oder Grabbeigaben sind durch Schmuck, Waffen, Trachtbestandteile und Toilettgegenstände oder Werkzeug vertreten. Selbst, wenn der Status des Verstorbenen in einigen chronologisch-kulturellen Horizonten an der Ausstattung erkennbar ist, haben wir keine materiellen Spuren gefunden, die uns über die Funktion des Individuums innerhalb der Gruppe Auskunft gegeben hätten. Allein das Vorhandensein von Waffen kann zugleich von einer soziale Stellung und einer militärische Funktion zeugen.


Nahrungsreste sowie Tisch- und Kochgeschirr und Vorratsgefäße erlauben Rückschlüsse auf die Ernährungsgewohnheiten. Die Unterschiede hinsichtlich der Form und der Anzahl der Gefäße sind bezeichnend für die Auswahlkriterien der als Grabbeigaben dienenden Keramik und die Existenz unterschiedlicher Typen von „Geschirrsätzen“, die ebenso die Entwicklung der Ernährungsgewohnheiten widerspiegeln wie die jeweils hervorgehobenen Funktionen.


Die unterschiedlichen, innerhalb unseres Corpus’ von Latène A1 bis Latène D2 in der Picardie angetroffenen materiellen, funktionalen, und symbolischen Konfigurationen veranschaulichen die Unterschiede in der „Totenkleidung“ und den Grabbeigaben. Sie zeugen auch von einer großen Bandbreite der Bestattungsrituale, die der Deponierung vorausgingen.