Die Problematik der Rituale ist den Archäologen größtenteils oder vollständig unzugänglich. Einige Forscher haben sich, aufgrund der Qualität und der Quantität der Informationen der Bestattungsanthropologie zugewandt. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich eben mit den von der Archäologie aufgezeigten Ritualen. Wir möchten daran erinnern, dass das Interpretationsschema A. van Genneps zu den Übergangsriten mit einigen theoretischen Ergänzungen immer noch ein wichtiges heuristisches Instrument für die Beteiligten dieser Disziplin darstellt. Insbesondere dient es dazu, eine dynamische Sequenz der statischen materiellen Spuren der unterschiedlichen Bestattungsgesten ins Auge zu fassen. Das Potenzial der Übergangsriten wird durch die "kritische aber nicht polemische" Überprüfung der globalen Interpretation veranschaulicht, die zur Zeit der Veröffentlichung der Nekropole von Lamadelaine (Luxemburg) vorgeschlagen worden war.