Bei der Ausgrabung von Ambleny „Le Soulier“ wurden außer zwei Gräbern der Frühlatènezeit, die auf eine gallische Nekropole im Westen des untersuchten Bereichs weisen, zahlreiche Siedlungsspuren aus dem 11. -13. Jahrhundert freigelegt. Die Strukturen – mehrheitlich eingetiefte Gebäude, Gruben und Silos – sind nach einem strukturieren Plan in einem Parzellennetz angeordnet, das durch parallele, in relativ gleichmäßigen Abständen angelegte Gräben gebildet wird.
Obwohl die untersuchte Fläche nur einen begrenzten Einblick gewährt, bietet sich hier die seltene Gelegenheit, einen Teil eines Weilers oder Straßendorfes mit bandförmigen Parzellen freizulegen. Für diese Periode wird diese Siedlungsform, abgesehen von einigen bemerkenswerten Fällen, sowohl in der Picardie als auch im gesamten französischen Territorium in der Tat immer noch unterschätzt. Ambleny „Le Soulier“ nährt also auf bezeichnende Weise die Problematik der Siedlungsgenese in den Regionen, deren Bewirtschaftung sich zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert intensiviert.

Traduction : Isa odenhardt-donvez (donvezservit@wanadoo.fr).