Zwischen 1996 und 2012 wurde auf einer Anhöhe an der Serre ein Umfassungsgraben in 12 Grabungskampagnen vollständig ausgegraben. Er ist die einzige erhaltene Michelsberger Siedlungsstruktur. Er umgibt auf drei Seiten eine annähernd rechteckige Fläche von 14 ha. Auf einer Länge von 850 m reihen sich überwiegend zwischen 3 und 4 m breite Grabenabschnitte sehr unterschiedlicher Länge aneinander. Durch die Absenkung der inneren Böschung wurden die tiefsten Teilabschnitte aufgefüllt, was bei anderen, weniger tiefen Abschnitten auf der Süd- und Westseite nicht der Fall war. Die defensive Rolle könnte für den östlichen Teil des Grabenwerks zutreffen, jedoch nicht für den westlichen Teil, wo die Abgrenzung eher symbolisch zu sein scheint. Im Graben wurden mehrere Verbrennungsstrukturen entdeckt (ein Ofen, eine Steinschüttung und mehrere Feuerstellen). An seinem Ostende kamen im Graben mehrere Fundkonzentrationen aus dem Mesolithikum (mittleres und spätes Tardenoisien) und dem Mittelneolithikum I (Cerny tardif und Post-Rössen) zutage. Michelsberger Mobiliar wurde in fast allen Abschnitten der Segmente beobachtet, im westlichen Teil des Erdwerks jedoch in größeren Mengen. Der größte Teil stammt aus Abfallschutt, der sich in der Phase der Senkung des Walls angesammelt hatte. Auf der Grabensohle wurden mehrere vorsätzliche Deponierungen ausgemacht. Die Technik der Keramikherstellung (Magerungsmittel) weist Ähnlichkeiten mit den Produktionen der Spiere Gruppe und des belgischen Michelsberg auf, doch die Formen ähneln eher denen der Michelsberger Kultur des Pariser Beckens. Mehrere Gefäße zeugen vom Einfluss der frühen Phasen des nordfranzösischen Chasséen. Die Feuersteinindustrie bezeugt die Verwendung von Erzeugnissen (Beilen und großen Klingen) aus Feuerstein aus Spienne und insbesondere Barton Feuerstein. Die Radiokarbondatierungen legen nahe, dass die Besiedlung der Anlage kurz vor Ende des 5. Jahrtausends begann und aller Wahrscheinlichkeit nach bis zum Anfang des 39. Jahrhundert v.u.Z. andauerte.

Traduction : Isa odenhardt-donvez (donvezservit@wanadoo.fr).