Mehrere Jahre korpologischerer Untersuchungen haben unsere Kenntnis bezüglich der im Frühmittelalter kultivierten Pflanzen bereichert. Im vorliegenden Artikel werde ich mich auf drei Aspekte beschränken, obwohl es natürlich weitere Aspekte gibt: die Auswahl der zu kultivierenden Arten, die Beziehung zwischen der auf den karpologischen Reste basierenden Information und den Texten und schließlich die Anbaubedingungen auf den Feldern. Drei Bedingungen waren ausschlaggebend für die Wahl der anzubauenden Arten: die Bodenverhältnisse, die sozialen und wirtschaftlichen Umstände und die kulturellen Vorlieben. Die Konfrontierung der Ergebnisse der karpologischen Untersuchungen mit den Texten hält Überraschungen bereit. So steht z.B. der Text der Brevium Exempla im Widerspruch zu den Grabungsergebnissen.