„Von Boves aus sieht man Amiens“, so erklärte der große Historiker Robert Fossier die Rolle dieser mächtigen Festung für die Entwicklung der Stadt in der Picardie. Von seiner Errichtung am Ende des 9. Jh. bis zu seiner Aufgabe sieben Jahrhunderte später war dieser herrschaftliche befestigte Wohnbau Zeuge und zuweilen Akteur der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen politischen, sozialen und ökonomischen Geschichte einer reichen Region im Zentrum geostrategischer Herausforderungen. Doch das Interesse von Boves beruht nicht nur auf seiner historischen Bedeutung, es ist auch ein archäologisches Abenteuer, das 1996 begann und bis heute anhält. Die 20 Jahre lang ergrabene Kernburg mit ihrer mächtigen Stratigrafie bildet eine einzigartige Dokumentation, zudem belegt die Vorburg, seit über 10 Jahren Gegenstand von Grabungen, dank der Erhaltung mehrerer Leichtbauten und der Vielfalt der Artefakte, die reichen und vielfältigen Interaktionen mit der Kernburg.