In den letzten Jahren ermöglichte die zunehmende Berücksichtigung der ältesten Perioden in den Prospektionen in der Region Île-de-France die Entdeckung zahlreicher Fundplätze. Die steigende Anzahl der Prospektionen, die gezielt die ältesten Perioden betreffen, und die systematische Anwendung bestimmter Methoden haben zudem, insbesondere bezüglich dieser Perioden, eine Anzahl von Schwierigkeiten aufgezeigt. So ist der Prähistoriker imstande im Laufe der Prospektion trotz der zuweilen nur schwer fassbaren Indizien und durch Kreuzung unterschiedlicher Ansätze die Umrisse des Fundplatzes zu erkennen. Zuweilen ist er jedoch, obwohl die stratigraphische Position der Spuren eine große Hilfe darstellt, mit den methodischen oder theoretischen Grenzen der Aufgabe konfrontiert, welche die Charakterisierung des Fundplatzes unpräzis oder gar schwierig gestalten. Wie ist mit Fundplätzen umzugehen, die keinem Standard entsprechen, wie ist der verwaltungstechnische, gesetzliche und wissenschaftliche Rahmen mit der Realität des Fundplatzes vereinbar? Die Prospektion von Thiverval-Grignon „Pont Cailloux“ erlaubt es uns mit der Frage der Grenzen beschäftigen, insbesondere der Grenzen, welche die im Pflichtenheft der Prospektion geforderte „Charakterisierung“ der Fundplätze betreffen, als Beispiel dient u.a. die Variabilität der lithischen Artefakte. Die allgemein besser als die Faunareste erhaltenen Steingeräte stellen oft die einzige Möglichkeit dar, einen Fundplatz zu identifizieren und zu datieren. Doch was ist zu tun, wenn der Fundplatz nicht die typischen Artefakte aufweist, die es erlauben, ihn der einen oder anderen Periode der technischen Entwicklung der prähistorischen Gesellschaften zuzuordnen? In diesen Fällen ist die Geomorphologie eine große Hilfe für die Bestimmung des Alters und der Genese des Fundplatzes. Der Archäologe verfügt über unterschiedliche methodische Tools, um seine Hypothesen bereits in der Prospektionsphase zu präzisieren. Das vorliegende Beispiel bemüht sich die Hauptprobleme darzustellen, mit denen die Archäologen konfrontiert werden, wenn sie paläolithische Schichten identifizieren. Ziel ist es, die Probleme zu erkennen und zu verstehen warum sie auftauchen, um eine konkrete und konstruktive Reflexion über die wichtigsten Verfahren für die Detektion frühpaläolithischer Fundplätze in der Präventivarchäologie einzuleiten.