Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat die Präventivarchäologie in der Region Centre-Val de Loire die Existenz von gut erhaltenen stratigraphischen Sequenzen aufgezeigt, mit denen mittel- und früh-jungpaläolithische menschliche Siedlungsstrukturen assoziiert sind. Die geomorphologischen Kontexte sind vielfältig: Niederterrassen im Tal des Loir, Löss in der Gâtine tourangelle sowie Hangablagerungen im Tal des Cher waren die ergiebigsten Strukturen. Die taphonomischen Bedingungen begünstigen die archäologischen Untersuchngen, doch der fragmentarische Charakter der Diagnosen behindert oft die Diffusion der Ergebnisse. Die Zusammenfassung der Beobachtungen gestützt auf die Sedimentschichtungen und radiometrischen Datierungen bereichern den Datenbestand der menschlichen Frequentation dieses geographischen Sektors, der auf den üblichen Repartitionskarten allzu oft an den Rand der Fundplätze und Kulturkreise verwiesen wird. Die Präventivarchäologie zeigt, dass es sich bei der Region Centre nicht um eine Durchgangszone handelt, sondern ein Territorium, dass vor dem letzteiszeitlichen Maximum eindeutig besiedelt war.