Im feuchten Einfüllschutt von zwei sechseckigen Wasserbecken des dem Gott Apollo Grannus geweihten gallo-römischen Heiligtums in Neuenstadt am Kocher in Baden-Württemberg hatte sich eine starke Konzentration von organischem Material erhalten. Die Makroreste von Pflanzen und die Pollen wurden Analysen unterzogen. Von Nutzpflanzen zeugen nur Getreidepollen und Makroreste und Samen von Hanf (Cannabis sativa). Weiterhin wurden Sellerie (Apium graveolens) und Rhabarber (Rheum rhabararum) angebaut sind das dann nicht auch Nutzpflanzen, von denen sowohl Mikro- als auch Makroreste zeugen. Makroreste von schwarzem Pfeffer (Piper nigrum) sind dagegen eher eine Überraschung. Es wurden auch Reste von in der Natur gesammelten essbaren Pflanzen gefunden, wie Hopfen (Humulus lupulus) und verschiedene Früchte. Insgesamt war die Landschaft mit Wald, Strauchzonen und landwirtschaftlich genutzten Flächen mehr oder weniger halboffen. Einer Münze und den 14C-Datierungen der Wasserbecken zufolge wurden die Becken nicht in römischer Zeit, als das Heiligtum noch genutzt wurde, zugefüllt sondern erst später, nachdem die Römer sich an den Oberrhein zurückgezogen hatten, und die Region von den Alamannen besetzt war. Die Becken sind also wahrscheinlich von ihnen zugeschüttet worden und es überrascht, dass sie unzweifelhaft schwarzen Pfeffer besessen haben. Traduction : Isa odenhardt-donvez (isa.odenhardt@gmail.com).