Dieser Artikel präsentiert die Ergebnisse der Grabungen, die 2007 und 2009 auf einem in der Alluvialebene der Aisne in Vénizel „Le Creulet“ (Picardie, Frankreich) lokalisierten frühneolithischen Siedlungsplatz durchgeführt wurden. Dessen Entdeckung ist ein neues Zeugnis von der Siedlungsdichte im Frühneolithikum im Aisne-Tal zwischen Soissons und Missy-sur-Aisne. Insgesamt wurden neun Gruben ausgegraben. Drei Gruben lagen an der Seite eines Hauses, dessen Grundriss teilweise erhalten war. Die anderen Gruben könnten zu Häusern gehören, deren Pfostenlöcher nicht erhalten sind. Da sich diese Strukturen am Rand des Grabungsareals befinden, bleibt die Ausdehnung des Fundplatzes unbekannt. Die Auffüllung der Gruben erwies sich als relativ fundarm. Die Analyse der Silexartefakte weist auf zwei Siedlungen an diesem Fundplatz, die erste datiert in die letzte Phase der jüngsten LBK des Seinebeckens, die zweite in Blicquy/Villeneuve-Saint-Germain. Sie unterscheiden sich namentlich durch die Klingen und die Rohstoffe. Die wenigen Keramikscherben widersprechen dieser chrono-kulturellen Zuordnung nicht. Die Faunareste legen einen relativ hohen Konsum von Ziegenartigen in der ersten Siedlung nah, in der zweiten Siedlung überwiegen Rinder. Diese von anderen Fundplätzen dieser Periode in der Region wohlbekannten Tendenzen stimmen mit der anhand des lithischen Materials vorgeschlagenen Chronologie überein. Die Gruben haben außerdem einige Fragmente von Sandsteingeräten geliefert in Verbindung mit Fabrikations- oder Reparaturabfall. Schließlich haben die Proben aus der Grubenauffüllung es ermöglicht, an die 30 Holzkohlefragmente (Eiche, Kernobstgewächse, Erle, Ulme) sowie drei Körner von weizenartigem Getreide zu identifizieren.

Traduction : Isa odenhardt-donvez (isa.odenhardt@gmail.com).