Seit circa 15 Jahren mehren sich die Entdeckungen von spätpaläolithischen und vor allem mesolithischen Fundstätten im mittleren Tal der Oise. Sie ordnen sich in einen bisher lückenhaften Kontext ein und geben ein dynamischeres Bild des Tales im Spätglazial und vor allem am Anfang des Holozäns.

Diese neuen Fakten erlauben eine erste Bestandsaufnahme der sedimentären Kontexte und deren Rolle für die Erhaltung der Fundstellen. Fünf sedimentäre Kontexte wurden unterschieden: die sandigen Anhöhen, weniger hoch gelegene Zonen (Einzelschicht), die Seitenkanäle, die Gewässersohle der Oise und schließlich deren Paläoufer.

Ihre Gemeinsamkeit besteht in der sehr schwachen oder inexistenten Sedimentbilanz im ersten Teil des Holozäns. Die Konsequenzen für die Fundplätze sind häufige Vermischungen der Industrien und wenig erhaltenes organisches Material, insbesondere Faunareste, was die Untersuchungen und Interpretationen einschränkt. Jedoch erlauben die kürzlich gesammelten Informationen eine erste Reflexion über die Präsentation und die Standorte der Fundstätten in den unterschiedlichen Phasen des Spätpaläolithikums und des Mesolithikums.

Jungpaläolithische Schichten werden aktuell nur auf den oft schlecht erhaltenen Sandanhöhen angetroffen. Es empfiehlt sich die Bedeutung dieser spätpaläolithischen und mesolithischen Besiedlung für die sandigen Kontexte zu bestätigen.

Die mesolithischen Schichten liegen oft in tieferen, besser erhaltenen doch oft mit anderen Schichten vermischten Zonen. Zwar sind die durch Segmente und Spitzen mit retuschierter Basis charakterisierten mesolithischen Phasen überall im Oise-Tal zu finden, doch alle Phasen des Mesolithikums sind nur am Zusammenfluss von Aisne und Oise vertreten.

Traduction : Isa odenhardt-donvez (isa.odenhardt@gmail.com).