Seit ungefähr zehn Jahren konnte aufgrund der zahlreichen Rettungsgrabungen ein neues Corpus der Grabstätten der Früh- und Mittellatènezeit in der Champagne zusammengestellt werden. Zudem konnten die Gräber dank der Flächengrabungen einerseits und der Konzentration der Operationen auf bestimmte Sektoren andererseits besser in ihre Umgebung eingeordnet werden. In den beiden vorliegenden Beispielen wurden die Gräber in unterschiedlicher Entfernung zum Siedlungsbereich lokalisiert. Sie befanden sich aber etwas weiter oberhalb in Hanglage. Zwar wurde der überwiegende Teil der Toten in der Nekropole bestattet, doch man findet ebenso Einzelgräber, Gräber in kleinen Gruppen, oder in wiederverwendeten Siedlungsstrukturen, wobei sowohl chronologische als auch geographische Variationen festzustellen sind. Bei den Nekropolen des Raumes Aisne-Marne tragen die Reihungen der Grabstätten, unbelegte Bereiche sowie die monumentalen Gräber dazu bei, den Grabbereich in den unterschiedlichen Phasen seiner Geschichte zu strukturieren und laden ein, sich über die Kompromisse zwischen der Nähe bestimmter Verstorbener und der allgemeinen Organisation der Nekropolen Gedanken zu machen.