Von der eingehenden Analyse von Nekropolen über eine umfassende Synthese im Raum der Aisne-Marne-Kultur bis hin zu verschiedenen Treffen von Wissenschaftlern liegen zu der zwischen dem 5. und dem 3. Jh. v. Chr. in der Champagne beobachteten Sitte, dem Verstorbenen Keramikgefäße mit ins Grab zu geben, bereits zahlreiche Ergebnisse vor. Daneben stehen noch viele Fragen offen.


Ein neues, relativ umfangreiches Corpus aus neueren Rettungsgrabungen bietet Gelegenheit, auf einige Fragen zurückzukommen und einen direkten Vergleich mit der Siedlungskeramik anzustellen. Dieser Beitrag betrifft insbesondere bestimmte Aspekte der Bestattungsrituale und deren Bedeutung: Deponierung oder nicht, Menge und Auswahl der deponierten Gefäße. Die bedeutenden Änderungen, welche die Sitte des Keramikdepots an der Wende von der älteren zur jüngere Eisenzeit erfährt (Anzahl, Größe und Art der Gefäße), der "Bruch der 4 Gefäße" in der Frühlatènezeit, die starke Präsenz von gebrauchtem Geschirr und die Komplementarität der Gefäßkombinationen zählen zu den wichtigsten Elementen und Diskussionsthemen.