Vom 1. Dezember 2010 bis 8. März 2011 wurde im historischen Stadtzentrum von Senlis auf einer Fläche von 1120 m² eine Grabung durchgeführt, die eine starke Funddichte von der Antike bis zur Neuzeit aufrwies. Das Areal befindet sich im Osten der antiken urbs jedoch innerhalb der Stadtmauer des 13. Jh. Von der Besiedlung vom 1. Jh. bis zum Beginn des 5. Jh. zeugen Thermen, deren Nebengebäude und Keller. In der Folgezeit wird der Platz nach und nach aufgegeben und durch ein von Gräben umgebenes Verteidigungssystem ersetzt. Nach der Fertigstellung der Stadtmauer lassen sich die Bevölkerung und Handwerker intramuros nieder. Aus dem Frühmittelalter liegen keine Befunde vor doch ab dem späten 11. frühen 13. Jh. ist bis in die Neuzeit eine deutliche Verdichtung des bebauten Raumes zu beobachten. Im Zentrum des ergrabenen Areals befinden sich ein ausgedehntes herrschaftliches Stadthaus und eine Bildungsanstalt mit ihren Nebengebäuden, während weiter nördlich zur rue Bellon hin Läden, Herbergen und Häuser mit Kellergewölben entstehen. Die Weiternutzung der meisten Mauerwerke bis zum 17.-19. Jh. ist bezeichnend für die Wandlung des bebauten Raumes in diesem bemerkenswert dicht besiedelten Stadtviertel, das um über die Jahrhunderte fortbestehende Hauptverkehrsachsen wie den decumanus Bellon im Norden und der Rue des Vignes, Rue Vieille und Rue Royale im Osten des ergrabenen Areals angelegt ist. Traduction : Isa odenhardt-donvez (isa.odenhardt@gmail.com).