Bei der archäologischen Grabung in der Rue de Meaux in Senlis wurden vom Ende des 13. bis zum 16. Jahrhundert datierte Elemente der Verteidigungsanlage der Porte de Meaux und einer Brücke entdeckt. Trotz der kleinen Grabungsfläche und dem aufgrund der unterschiedlichen Versorgungsnetze beengten Raum wurden Architekturelemente großer Qualität freigelegt. Der befestigte Torbau hatte einen doppelten Eingang und eine Schwungrutenbrücke. Sie war Teil eines Verteidigungssystems, von dem noch eine Mauer zeugt. Der freigelegte Brückenabschnitt entspricht vom Tor ausgesehen dem ersten Joch, das eine Brückenplatte aus Holz trug sowie mindestens zwei Bögen der festen Brücke. Diese beiden Werksteinbögen ruhen auf Pfeilern, die Abhänglinge schmückten. Im Laufe der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde der Lauf der Nonette umgeleitet, um Platz für eine größere Bastion zu schaffen. Bei der Grabung wurde der Aufgabehorizont der Brücke freigelegt. Einige Werksteine der Brücke, des Pfeilers und der Bögen wurden anderweitig wiederverwendet und der Graben wurde mit Bauschutt aufgefüllt. Das Tor und die westlich an das Tor anschließende Stadtmauer wurden geschliffen. Auf dem Niveau des ersten Pfeilers der festen Brücke wurden Latrinen angelegt. Die aus dem Graben und den Latrinen entnommenen Bodenproben ermöglichten eine Untersuchung der Fauna.