In der Archäozoologie erweist sich die Unterscheidung von Haus- und Wildgänsen oft als problematisch. Woraus sich die Schwierigkeit ergibt, die Bezugsquellen der dieser Fleischquelle zu erkennen. Basierend auf den osteometrischen Daten der Funde der mittelalterlichen Burg von Boves und mehreren gleichzeitigen benachbarten Fundplätzen schlägt der vorliegende Artikel eine Methode für die Ermittlung des Anteils von Wild- und Hausgänsen vor. Mithilfe des Log Size Index und der Simpson-Diagramme wird das archäologische Fundmaterial mit modernen Haus- und Wildgänsen verglichen. Die Ergebnisse lassen die Existenz metrischer Kriterien für die Identifizierung der Hausgänse einerseits und der Wildgänse andererseits erkennen, die es ermöglichen den Anteil beider Kategorien an den unterschiedlichen mittelalterlichen Fundplätzen zu errechnen. Aus dieser ersten Studie ergibt sich also ein genaueres Bild der mittelalterlichen Gans und ein besseres Verständnis der Beschaffungsmodelle für den Fleischbedarf. Traduction : Isa Odenhardt-Donvez (isa.odenhardt@gmail.com).