Die Ausgrabung des mittelpaläolithischen Fundplatzes von Cuvilly wurde im Vorfeld einer großangelegten Vernetzung von Gasfernleitungen durchgeführt. 4 960 m2 wurden großflächig abgetragen. Im östlichen Teil des Grabungsareals waren die archäologischen Befunde erodiert, während sie im westlichen Teil gut erhalten waren. Die Sedimentabfolge ist relativ kompaktiert und komplex zu interpretieren. Die Beobachtungen während der Ausgrabung, die mikromorphologische Untersuchung und die Vergleiche mit den regionalen stratigraphischen Referenzsequenzen ermöglichten eine Einordnung der fundführenden Sedimentschicht in die Isotopenstufe 5c (Brørup-Interstadial). Die 404 Artefakte weisen ein mit den Steinindustrien der anderen Fundstätten aus dieser Zeit vergleichbares Technologiespektrum auf. Cuvilly ist also ein Meilenstein in der Erforschung der Besiedlung Nordeuropas im Pleistozän. In der Tat können dieser Stufe auf dem heutigen Stand der Forschung in der Region Nord - Pas-de-Calais – Picardie nur sieben Fundstätten zugeordnet werden. Traduction : Isa odenhardt-donvez (isa.odenhardt@gmail.com).