Seit der Veröffentlichung im Jahr 1999 der Doktorarbeit von Dominique Cardon „La Draperie au Moyen Age“ (Das Tuch im Mittelalter), sowie der 1988 veröffentlichten Ergebnisse aus Grabungen in frühmittelalterlichen Siedlungen der Ile de France „Un village au temps de Charlemagne“ (Ein Dorf zur Zeit Karls des Großen) gilt unter den Archäologen allgemein als erwiesen, dass, was die karolingische Zeit angeht, die Hüttenböden mit drei Verankerungsgruben einem Hochwebstuhl mit zwei hinten auf einer Schwelle aufliegenden Pfosten entsprechen. Diese Hypothese wird nun anhand der Analyse der im Departement Aisne, in Goudelancourt-lès-Pierrepont, in dem dritten Siedlungssektor von 1997 bis 2001 ausgegrabenen Hüttenböden und der 2008 im Parc archéologique in Marle durchgeführten Experimente in Frage gestellt.


Im Übrigen würde die 2001 ebenfalls in Goudelancourt-lès-Pierrepont auf einem Hüttenboden entdeckte Struktur, bei der es sich um den Rahmen eines Flachwebstuhls handeln könnte, der auf einen Webstuhl mit drei Verankerungsgruben folgt, - wenn diese Entdeckung an einem anderen Fundplatz bestätigt werden kann – die Hypothese rechtfertigen, dass die ersten Flachwebstühle in Frankreich gegen Ende des 9. oder im frühen 10. Jh. auftauchen.