Bei einer groß angelegten Grabung des INRAP 2008 in Mer "Les Portes de Chambord II“ wurden zwei Ensembles mit lithischem Mobiliar freigelegt. Zwei Strukturen wurden analysiert und haben dem Endneolithikum zuweisbares Keramik- und Steinmaterial geliefert. In der Struktur F1517 sind drei Keramikkategorien vertreten. Die erste beinhaltet kleine Gefäße mit rundem oder flachem nicht überstehendem Boden, deren Wandungen die dünnsten des Corpus sind und in einigen Fällen sogar eine glänzende Oberfläche aufweisen. Das zweite Ensemble gröberer Machart umfasst große Gefäße mit flachem Boden, dicker Wandung, darunter kegelstumpfförmige, sogenannte "Blumentöpfe“. Viele dieser Gefäße besitzen horizontale Griffzungen. Eine dritte und letzte Kategorie besteht aus Schöpfern und Löffeln, die in dieser Struktur besonders zahlreich sind fast systematisch einen gräulichen Überzug aufweisen. Das Steinmaterial zählt überwiegend auf sehr unterschiedlichen Grundformen gearbeitete sog. microdenticulés - eine umgearbeitete Pfeilspitze inbegriffen - sowie Fragmente eines geschliffenen Beils und die Griffangel eines Dolchs des Pressignen-Typs.

Am Südrand des Plateaus der Beauce im mittleren Loire-Tal gelegen könnten nur le Quessoy und le Gord einen regionalen Einfluss auf die Gemeinschaft von Mer ausgeübt haben. Alle in Mer vorhandenen Keramikformen weisen Parallelen mit dem namengebenden Fundplatz Gord, mit Bettencourt-Saint-Ouen im Departement Somme und mit Ecury-le-Repos im Departement Marne auf. Wenn die Gord-Gruppe das Loire-Tal erreicht hat, dann ist die Frage berechtigt stellen, ob Kontakte mit den meridionalen Gruppen der Matignons und des Peu-Richard bestanden haben

Traduction : Isa odenhardt-donvez (donvezservit@wanadoo.fr).