Die Fauna von etwa dreißig erst kürzlich oder bereits vor Längerem erforschten mittelneolithischen Fundstätten in Nordfrankreich wurde mit dem Ziel analysiert, die Strukturierung der Abfälle in ihrem archäologischen Kontext zu untersuchen. Betroffen sind hauptsächlich drei Kategorien von Kontexten: Die Umfassungsgräben, die Siedlungsschichten und die „Hausgruben“. Die chronologische Spanne reicht von 4 200 BC bis 3 800 BC und betrifft folgende Kulturen: Cerny, Chasséen, Michelsberg, die Noyen-Gruppe und die Balloy-Gruppe. Einige Grundtendenzen zeichnen sich ab, insbesondere die auf sehr lange Zeit gesehen rückgängige Anzahl der Rinder und die Bedeutung der Schweine. Die Beziehung zwischen den Faunaresten und ihrem archäologischen Kontext zeigt, dass die Siedlungsschichten innerhalb derselben kulturellen Einheit den gleichen Tendenzen folgen wie die Umfassungsgräben, während sich die Grubenkontexte unterscheiden. In Hinsicht auf die Haustiere weisen die Umfassungsgräben und die Siedlungsschichten ähnliche Züge auf, d.h., man findet in abnehmender Reihenfolge: Rinder, Schweine und schließlich Schafe und Ziegen. Im Vergleich mit diesen beiden Kontextkategorien den findet man in den „Hausgruben“ weniger Rinder- und mehr Schweineknochen. Großwild findet sich in allen Umfassungsgräben, wogegen es in den Siedlungsschichten und den Gruben fehlt. An erster Stelle steht der Hirsch vor dem Wildschwein, Reh und Ur sind nur in kleinen Mengen vertreten. Die Gründe dieser Unterschiede sind noch nicht eindeutig geklärt und es werden unterschiedliche Forschungsansätze ins Auge gefasst.

Traduction : Isa odenhardt-donvez (donvezservit@wanadoo.fr).